Sie sind hier: Fotografie Falschfarben

Neben der reinen Infrarot-Fotografie sind Falschfarbenbilder eine weitere Möglichkeit für ungewöhnliche Fotografien. Farbige Infrarotaufnahmen kann es eigentlich nicht geben, denn die Infrarotfotografie beruht darauf, den sichbaren, farbigen Teil des Lichtes auszublenden. Selbst wenn man Infrarot als Farbe betrachten würde, wären diese Bider höchstens einfarbig. Bei den farbigen Infrarotbildern, die man dennoch gelegentlich sieht handelt es sich um sogenannte Falschfarbenbilder, die neben Infrarot auch einen Teil des sichtbaren Lichtes zeigen. Allerdings mit gegenüber dem normalen Bild verschobenen Farben.

Bei der analogen Fotografie enthält der Falschfarbenfilm, genau wie jeder normale Farbfilm, drei lichtempfindliche Schichten. Doch während die Schichten eines Farbfilmes auf Blau, Grün und Rot reagieren, registriert ein Falschfarbenfilm Grün, Rot und Infrarot - also ein verschobenes Spektrum. Bei der Entwicklung des Films werden dann wieder vertraute Farben erzeugt und in den Abzügen erscheint Grün als Blau, Rot als Grün und Infrarot als Rot. Solche Falschfarbenfilme werden oft für Luftaufnahmen genutzt, da sich anhand des kräftigen Rot des Blattgrüns beispielsweise gesunde und abgestorbenen Bäumen unterscheiden lassen. In der militärischen Verwendung kann hier natürliches Laub von Tarnnetzen unterschieden werden.

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Digitalkameras können Falschfarbenbilder nicht in einem Schritt aufnehmen. Einerseits, weil der infrarote Teil des Lichtes viel längere Belichtungszeiten erfordert, und andererseits weil das CCD der Kamera nicht zwischen Rot und Infrarot unterscheiden kann.
Für ein Falschfarbenbild muss das Motiv einmal mit aufgesetztem Infrarot-Filter und ein zweites mal ohne Filter (für das sichtbare Licht) aufgenommen werden. Die beiden Aufnahmen müssen absolut deckungsgleich sein. Da ich dies bei den obigen Aufnahmen mit dem verwendeten Tischstativ nicht vollständig geschafft habe, ist die leichte Unschärfe in den rechten Bildern zustande gekommen.
Die eigentliche Herstellung des Falschfarbenbildes erfolgt dann über ein Bildbearbeitungsprogramm aus den beiden Einzelaufnahmen.

Die vorstehenden Beispiele zeigen anschaulich den Vergleich zwischen dem normalen Bild und dem Infrarot- sowie dem Falschfarbenbild.